aus der Ostthüringer Zeitung vom 12.9.2022:
„Astloch“ begeistert an den Bauernhäusern
Die nicht perfekte, aber charmante Band bewies große Spielfreude
von Guido Berg
Rudolstadt. Die Band gibt es schon seit 22 Jahren, und ihren Humor haben die Musiker seither nicht verloren: „Vor zwei Jahren hatten wir 20-Jähriges, aber wegen Corona fiel die Europa-Tour ins Wasser“, scherzten sie zur Eröffnung ihres Konzerts am Freitagabend in den Rudolstädter Bauernhöfen. Diese Selbstironie ist Teil des Charmes von „Astloch“, einer „Hobby-Band“, wie die Mitglieder lachend selbst sagen, die nur ein Mal in der Woche probt. Von daher ist es beeindruckend, welches Repertoire die Band auf die Bühne bringt. Sie servieren Cajun, die Musik frankophoner amerikanischer Einwanderer, aber auch Folk und Country, davon bekannte Evergreens, bis hin zu offenbar.
Selbstgemachtem wie das „Lied vom Angeln“: „Angeln entspannt ganz kolossal, ob man etwas fängt, ist ganz egal.“
Sehr schön ist die Wiederbegegnung mit vergessenen Liedern. So spielte „Astloch“ – „Wir wollten einen rustikalen Namen“ – einen Song der „Roten Gitarren“ von 1977, „als die Welt noch in Ordnung war“. Viele Zuhörer konnten mitsingen: „Wenn der Wind auf dem Meer schlafen geht…“ Natürlich auch im Repertoire waren „Country Roads“, die Country-Hymne schlechthin, und das göttliche „Auld Lang Syne“.
Viele Fans trugen an diesem Abend Cowboyhüte und -westen. Einige waren sogar von Pößneck rübergekommen, es war eine fröhliche Gemeinde, die sich durch Gitarre, Banjo, Bass und Mandoline in Stimmung bringen ließ. Einmal verwechselte ein Musiker die Tonart, der Song musste neu angesetzt werden. „Damit ihr wisst, dass wir nicht perfekt sind“, parierte einer der Musiker die Situation schlagfertig.